Dienstag, 15. Dezember 2015

Montag, 14.12.2015 - Home sweet Home

Unser Rückflug geht um 20:00 Uhr. Nach dem Frühstück bringen wir noch unsere Postkarten zur Post - kann man die eigentlich auch vor dem letzen Urlaubstag wegbringen...? Wir schlendern noch etwas durch die Stadt, verbringen eine Stunde bei Starbucks und fahren noch eine Runde mit der historischen Eisenbahn. 15:00 gehen wir zurück, nehmen um 16:00 ein Taxi  und sitzen um 18:00 eingecheckt in der Lounge.

Sonntag, 13.12.2015 - Rio de Janeiro

Um 09:00 werden wir wach. Zunächst auch kein Problem. Wir öffnen die Fenster und liegen mit dem Blick auf das vor uns liegende Rio im Bett. Es könnte kaum besser sein. Um 09:30 gehen wir zum Frühstück. Es gibt das begrenzte Standardangebot. Am Frühstückstisch Hostelleben. Ein Paar aus England und ein Paar im Alter von ca. 60 Jahren aus Bolivien. Schöne und interessante Gespräche über die dollsten Reiseziele. Der südlichste Punkt von Südamerika, der höchste Punkt. Matchu Pitchu in Mexiko. Da wird man schon neidisch und wünscht mehr Reisen zu können. Um 11:00 machen wir uns dann auf. So ein richtiges Ziel haben wir nicht. Wirklich gut gehts uns beiden auch nicht, der Abend hat doch seine Spuren hinterlassen. Wir gehen nochmal auf den Markt in Gloria, auch da waren wir bei unserem ersten Besuch schon. Dann gehts weiter nach Ipanema. Nochmal zu Starbucks mit dem gemütlichen Sofa davor, kennen wir ja auch schon. Nächster Punkt ist ein Markt in Ipanema. Wirklich schöne Sachen gibt es hier zu kaufen, nicht nur das langweilige Touristenangebot. Um 16:00 Uhr setzen wir uns noch ein wenig an den Strand und trinken eine Kola. Alkohol geht noch nicht, wahrscheinlich auch nie wieder. Wobei wir feststellen, das wir am Samstag ja eine Glühweinpary geben. Und Freitag selber auf den Weihnachtsmarkt wollen zum Glühwein trinken. Naja, nie wieder dauert wohl nur vier Tage. Wir können ja dann über Weihnachten und Silvester nichts trinken. Doch jetzt muss erstmal Nahrung in unsere geschundenen Körper. Nächstes Ziel nach dem Essen ist das Sambadrom. Hier üben heute die Sambaschulen ihr Programm für Karneval vor. Um 19:30 erreichen wir das Sambadrom. Wir hatten uns etwas wie ein Fußballstadion vorgestellt. Wir finden jedoch etwas völlig anderes vor. Auf einer Strecke von ca. 500 Metern sind Tribünen mit Flutlichtbeleuchtung aufgebaut. Fest installiert. So hoch wie ein Fussballstation stehen die Tribünen. Dazwischen führt ein ca. 20 Meter breiter Weg auf dem die Sambagruppen und Tänzer stehen, beziehungsweise gehen. Ein Karnevalszug. Oder so ähnlich. Halt anders als in Kölle. Wir kämpfen uns den Weg nach vorne ans Gitter und genießen das Spektakel. Schön anzusehen wie viel Spaß alle haben. Bei immer noch 32 Grad singen und tanzen alle fröhlich zur Musik. Zwischendurch laufen ein paar Leute die das ganze koordinieren. Harsch ziehen sie alle auf eine Höhe, oder korrigieren die Choreographien. Von einem Wagen mit riesiger Anlage spielt eine Band Musik. Es läuft immer das gleiche Stück, allerdings anders performt, also mit anderen Sambarythmen. Und alle Singen die ganze Zeit lauthals mit und haben richtig Spaß. Ein schönes Spektakel. Der einzige Unterschied zum richtigen Karneval, also dem richtigen Karneval aus Brasilien, ist, dass die Kostüme nicht getragen werden. Da es gegen 21:00 Uhr wieder anfängt zu Gewittern und wir im trockenen nach Hause wollen, verlassen wir das Sambadrom nach 90 Minuten. Das war ein Erlebnis! Karneval in Rio, super! Um 22:00 sind wir zurück und trinken noch ein Wasser auf der Dachterasse des Hostels. Rio bei Nacht liegt uns zu Füßen, wieder ein herrlicher Ausblick. Um 23:00 ist der Tag zu Ende.

Pousada Favelinha

Sonntag, 13. Dezember 2015

Samstag, 12.12.2015 - Rio de Janeiro

07:30 geht der Wecker, um 11:00 geht der Flug nach Rio, um 09:00 kommt das Taxi. Beim Aufstehen merke ich, dass ich irgendwas am Fuß habe. Ich bin gestern auf ein paar Seeigel getreten, was sich gestern aber nicht weiter bemerkbar gemacht hat. Vielleicht auch zu viele Caipirinhas. Der Stachel muss natürlich raus. Also mit einer Nagelschere, drei Pinzetten und Literweise Desinfektionslösung auf zur Operation. Leider kappt es nicht so wirklich. Doch Cari schafft es dann schließlich den Stachel rauszudrücken, der war mindesten zehn Zentimeter lang...! Nach dem Frühstück werden wir vom Besitzer der Pousada in seinem VW Käfer zum Flughafen gebracht. Und so geht ein wirklicher schöner Urlaubsabschnitt mit viel Erholung zu Ende.

Um 17:00 Uhr kommen wir nach einer kurzen Irrfahrt mit dem Taxi im Hostel an. Nach der Orientierung auf der App lag dieses ja ziemlich Nähe an unserer ersten Unterkunft und damit auch in der Nähe von Lapa, dem Zentrum des Nachtlebens. Der Name ist Pousada Favelina. Ich hatte mir dieses Hostel schon vor unserer Buchung kurz angesehen und war von der Aussicht überzeugt. Über ganz Rio kann man gucken. Da es in Salvador ja nur schlechtes Internet, beziehungsweise keins gab, haben wir dann ohne weitere Prüfung gebucht. Der Taxifahrr findet auf jeden Fall zunächst die Hausnummer nicht, was hat das zu bedeuten? Müsste doch hier rechts am Hang liegen, oder? Dann irgendwo ein Tor mit der passenden Hausnummer, 2023. Doch leider ist dies nicht die Nummer des Hostel, sonder die Nummer des Aufgangs zu einer Favela. Ja, ich erinnere mich, da stand was von einer Favela. Steil bergauf geht es, einladend sieht es nicht gerade aus. Cara ist gelinde gesagt nicht begeistert. Irgendein Brasilianer nimmt uns in Empfang und führt uns durch die engen, steilen Gassen mit den für die Favelas typischen kleiner Bruchbuden. Caras Begeisterung steigt und drückt sich in Tränen aus. Der Weg führt an zwielichtigen Gestalten vorbei, auch geht es immer tiefer in diesen unübersichtlichen Bereich. Am Hostel angekommen nimmt uns ein Deutscher in Empfang, das hätten wir nicht erwartet. Allerdings ist er merklich voll und völlig unkoordiniert, eine typische gescheiterte Existenz. Egal, gib uns unser Zimmer und dann gucken wir weiter. In unsrem Zimmer angekommen ist die Aussicht erstmal überwältigend, wie auf den Bildern über ganz Rio. Traumhaft. Blickt man in die Näher Umgebung sieht man die Favela. Nach Aussage von Mr. Drunk ist es hier aber sehr sicher. Ich erinnere mich daran, dass das auch beschrieben war. Cara und ich besprechen erstmal ob wir bleiben wollen. Nach so einer schönen Zeit in Salvador ist das jetzt natürlich erstmal ein Schock. Aber da wir nicht mehr von unsrer kostbaren Zeit vergeuden wollen, entscheiden wir uns zu bleiben und direkt nach Lapa aufzumachen. Der Weg dorthin dauert mit dem regelmäßig fahrenden Bus glücklicherweise nur 10 Minuten. Vorteil. Schnell auf dem Weg noch Fotos machen, nicht das wir uns noch verlaufen auf dem Rückweg. Der Busfahrer heizt den Berg runter als gäbe es einen Preis zu gewinnen, uns wird fast schlecht. Glücklich, das wir die Busfahrt überlebt haben, starten wir in den Abend. Freitags geht am meisten in Lapa. Nach einer kleinen Erkundungstour geht es in eine Bar an der wir bi unserem letzten Aufenthalt vorbei gelaufen sind und die uns gefallen hatte. Hier gibt es bis 20:00 live Samba Musik, danach Pop Rock. Da wir ja wieder in Rio sind und auch schon lange keinen Regen mehr hatten, öffnet sich der Himmel wieder einmal über uns, wir hatten ja auch lange genug Sonne, und lässt seinen Wasserfluten freien Lauf. Es gießt in Strömen. Aus der halb geöffneten Bar aber ganz gut zu ertragen. Wir essen etwas und trinken ein Bier. Und noch eins. Und noch eins. Mittlerweile stehen tanzend wie der Rest in der Bar neben den Tischen. Ein Caipi, ein Mojito und irgendein ein Cocktailpitcher. Mittlerweile spielt die nächste Band. Es gibt bekannte Rock und Poplieder, zum mitsingen. Zwischendurch bekommen wir auch noch irgendwoher ein Bier ausgegeben, und dann kommt er. Der Mann mit dem Hammer besucht Cara. Es ist wohl besser jetzt zu gehen, solange das noch geht. Wir nehmen ein Taxi und zurück gehts zum Hostel. Auch der Weg durch die Favela ist nicht mehr ganz so schlimm, wie praktisch... Um 01:00 Uhr ist der Tag vorbei. Der Abend war super, wir hatten echt viel Spaß.

Pousada Favelinha


Freitag, 11.12.2015 - Salvador

Heute lassen uns die Pfiffis bis 08:00 schlafen. Reicht aber auch. Nach dem Frühstück geht es wieder an den Strand. Eigentlich nicht so unser Ding, nur am Strand liegen und nichts tun. Aber nach der Dschungeltour tut das ganz gut. Und so sind wir um 11:00 Uhr wieder am Wasser. An unserem  Stammplatz. Heute mit neuer Belegschaft, nicht ganz so auf Zack aber auch sehr freundlich. Da noch Ebbe ist, gibt es viel Platz am Strand und die Jungs des Strandabschnittes spielen Fußball. Auch ich muss mitspielen. 7:1 sollte doch zu schaffen sein. Ist ja nicht so ganz mein Sport, aber hier am Strand macht es schon Spaß. Anstrengend halt in der Sonne. Nach 20 Minuten reicht es mir, erstmal ins Wasser. Bis 17:00 Uhr wechseln sich Schwimmen, Sonnenbaden und Caipi trinken ab. Dann wechseln wir den Platz um den Sonnenuntergang sehen zu können. Von unserem Platz nicht möglich, da ein Leuchtturm im Weg ist. An dem Leuchtturm finden wir ein schönes Plätzchen wo wir uns hinsetzen. Recht windig ist es, schon den ganzen Tag. Wir sitzen an einem Abhang, niemand vor uns. Die Aussicht ist traumhaft. Dann ein starker Windstoß. Im Augenwinkel erkenne ich, wie mein T-Shirt und meine Tasche vom Wind Richtung Abhang geblasen werden. Mit einem Satz springe ich hin und bekomme sie gerade noch. Mit der rechten Hand fasse ich einen Baum, mit der linken Hand meine Sachen. Die Beine über dem Hang im Freien, Oberkörper noch oben. Cari springt erschrocken auf und hilft mir hoch. Irgendwie bin ich selber von dieser Aktion überrascht. Der Preis für das Fangen meiner Sachen ist meine komplett aufgeschürfte Brust. Brennt ganz schön, bisl Blut läuft auch. Nichts anmerken lassen, cool bleiben. Beim zweiten Blick erkenne ich, dass ich meine Sachen auch mit ein Paar Schritten Umweg auch so hätte wiederholen können. Hmmm, dreckig von oben bis unten, leicht ramponiert, stehe ich da. Und alle andern so: Warum macht der so einen Zauber und läuft da nicht runter...? Egal, cool bleiben tut nicht weh, nur ein bisschen. Für Cari bin ich trotzdem ihr Held und so genießen wir weiter unseren einzigen Sonnenuntergang von diesem Urlaub. Danach gehts zurück, Duschen und wieder ein Abendessen bei Livemusik. Auch wieder sehr lecker. Danach ziehen wir noch etwas durch die volle Altstadt. Es ist Freitag und überall Menschen, und Musik. Ein Abschlusscaipi noch und ab ins Bettchen.

Pousada Beija Flor

Donnerstag, 10.12.2015 - Salvador

Heute können wir ausschlafen. Das Fenster ist verdunkelt, keine Gäste die an unserer Türe die ganze Zeit vorbeilaufen. Schön. Wäre es gewesen wenn die blöden Tölen aus der Nachbarschaft nicht ab 06:30 ein Konzert geben würden. Ich überlege meine Schlaftabletten in ein Brötchen zu stecken und diese dann rüberzuwerfen. Oder einfach so den Hals umdrehen? Ich sehe es bildlich vor mir und dann Ruhe. Nach 30 Minuten entschließen wir uns dazu aufzustehen, wir sind ja eh immer ab 06:30 wach gewesen die letzten Tage. Um 07:30 sitzen wir oben auf dem Balkon am Frühstückstisch. Das Frühstück ist super. Viel Obst und Kuchen, aber auch Brötchen und Schinken und Käse. Wir sitzen fast zwei Stunden mit dem Blick über Salvador und trinken einen Kaffee nach dem anderen. Als wir losziehen steht die Sonne schon senkrecht am Himmel und gibt alles. 35 Grad. Aber wenigstens nicht so drückend wie in Manaus. Wir schlendern durch die Altstadt mit den vielen keinen Läden, Cafés und Restaurants. Idyllisch, bis auf die massive Polizeipräsenz. An jeder Ecke stehen sie. Aber grundsätzlich sind die in Brasilien sehr oft zu sehen. Wir schauen uns ein paar Kirchen an, und landen dann irgendwie an einer Bushaltestelle. Jetzt wollen wir erstmal an den Strand. Nicht ganz einfach, aber auch das schaffen wir. Nicht auf dem direkten und kürzestem Weg, dafür mit Stadtrundfahrt. Salvador ist für brasilianische Verhältnisse schön, auf jeden Fall viel schöner als Rio. Überall sind Lichter und Weihnachtsdeko aufgebaut. Um 13:00 kommen wir nach ein paar Metern Fußweg dann auch am Strand an. Hier bekommen wir auch direkt einen Sonnenschirm mit zwei Stühlen aufgequatscht. Hätten wir aber auch auf jeden Fall genommen. Der Junge der die Schirme und Sitze vermietet organisiert auch alles weitere. Getränke, Essen, was immer das Herz begehrt. Unser Herz begehrt zunächst zwei Caipirinhas. Und so sitzen wir also zusammen in der Sonne von Brasilien am Strand mit einem Cocktail in der Hand. Urlaub. Endlich. Das Wasser ist angenehm erfrischend. Alles passt. Auch überraschend saubere Dixis gibt es. Der Junge der diesen Strandabschnitt bedient ist echt auf Zack. So viel Service und Freundlichkeit haben wir hier noch nicht erlebt. Kaum ist ein Getränk leer, fragt er ob wir ein neues möchten. Zu einer Dose Bier gibt es einen Becher, ist dieser leer, füllt er ihn sofort wieder auf. Er scheint seine Augen überall zu haben. Er gibt uns auch zu verstehen, das er auf unsere Sachen achtet. Wir sind zwar etwas misstrauisch, aber das scheint hier sein Verantwortungsbereich zu sein und da fühlen wir uns doch recht sicher. Alle zwei Minuten kommt irgendein Strandverkäufer und bietet seine Wäre zum Verkauf an. Getränke, Essen, Sonnenbrillen, Tücher, Röcke, alles was man sich vorstellen kann. Das angenehme ist, dass sie absolut nicht aufdringlich sind. Ein kurzes "No, Thank you", und sie ziehen weiter. Wir fühlen uns wohl, Urlaub, Urlaub, endlich Urlaub. Um 17:00 machen wir uns auf den Rückweg. Kurz duschen, dann zurück in die Altstadt. Einem Tipp aus dem Lonely Planet folgend geht es zur Zulu Bar. Hier gibt es einen sehr leckeren, frischen Salat für Cari und einen ebenfalls sehr gut schmeckend Burger für mich. Wohl genährt ziehen wir zum Marktplatz. Hier gibt es einen Caipi bei Livemusik. Als Absacker noch ein Bier in einer Cachasabar. In dieser sonst doch sehr touristischen Gegend sind wir hier die einzigen Touristen. Cari guckt unserem Tischnachbarn zu lange auf den gerade gelieferten Teller um rauszufinden was er bestellt hat, da bekommen wir auch schon etwas angeboten. Sehr freundlich. Ein kurzes Gespräch, wir bestellen eine Runde, doch danach vertieft er sich wieder in sein Handy. Er kommt aus Rio und hat gerade seine Freundin verlassen. Jetzt sucht er etwas Abwechslung in Savador. Es scheint so, als ob die Menschen in Brasilien doch ganz freundlich sind. Nur nicht in der Tourismusbranche. Oder wenn man kein Portugisiesch spricht. Um 23:00 Ihr ist der Tag vorbei, und wir liegen Glücklich und zufrieden im Bett.

Pousada Beija Flor

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Mittwoch, 09.12.2015 - Salvador

Fast ausgeschlafen stehen wir um 08:00 auf, packen unsere Sachen und gehen Frühstücken. Um 10:00 werden wir zum Flughafen gebracht. Dort geht es zuerst nach Brasilia und dann mit einem Anschlussflug nach Salvador. Hier haben wir uns für ein etwas teureres Hotel entschieden, ab jetzt ist mehr Luxus angesagt. Auch das Wetter soll mit 30 Grad bei Sonnenschein gut werden. Es beginnt die letzte Woche des Urlaubs und die lassen wir es uns nochmal gut gehen.

Um 20:00 Uhr kommen wir am Flughafen Salvador an. Wir nehmen uns ein Taxi und sind um 21:00 an unserer Unterkunft, Pousada Beja Flor. Was erwartet uns diesmal?  Wieder ein Verrückter oder nur das Standard unfreundliche Personal? Wir sind gespannt. Die Tür, beziehungsweise das Gitter ist verschlossen. Der erste Eindruck ist gut. Auch der Weg bis hierhin war schön, alte im Kolonialstil gebaute Häuser, zwar schon in die Jahre gekommen, aber trotzdem schön. Genauso sieht auch die Pousada aus. Wir klingeln. Es kommt ein älterer Herr auf uns zu, der Moment der Wahrheit. Freudig strahlend ruft er meinen Namen, "Ciao Stefan" und erzählt irgendwas in Portugiesisch. Alle fünf Worte gibt es einen englischen Begriff und so verstehen wir uns dann. Die Begrüßung ist sehr herzlich, so etwas liebes haben wir noch nicht erlebt hier. Nachdem er uns unser Zimmer gezeigt hat, fragt er sogar noch, ob wir etwas essen mögen, superfreundlich. Wir fühlen uns wohl. Das Zimmer ist auch schön, zwar kein freier Blick aus dem Fenster, aber echt schön. Auch die gesamte Unterkunft hat einen sehr liebevollen Charakter. Es gibt einen Balkon auf dem das Frühstück eingenommen wird mit Blick auf das Meer. Zwar herrscht auch ein gewisser Industriecharme, der Güterumschlaghafen ist direkt neben uns, aber es ist schön, endlich mal im Freien zu sitzen mit Blick auf das Wasser. Wunderbar, wir sind glücklich. Für heute ist nur chillen auf dem Balkon angesagt. Wir trinken ein Bierchen und wollen das letzte Hostel der Reise in Rio buchen. Doch alles Gute ist nie beisammen, das Internet ist so langsam, dass es quasi nicht existiert. Das ist schon ärgerlich. Aber unser Gastgeber ist so freundlich uns an seinen Rechner zu lassen, so dass wir auch dieses Problem lösen können. Hostel gebucht, der Rest des Abends frei. Wir sitzen auf dem Balkon bei sternenklarem Himmel mit Blick auf das Meer und sind glücklich. Die Anspannungen und Probleme der letzten Tage sind vergessen, endlich Urlaub. Für morgen nehmen wir uns nichts großartig vor. Pelorinijo, das historische Stadtzentrum, liegt nur drei Minuten zu Fuß entfernt. Hier werden wir morgen starten um dann über unzählige Cappuccinos irgendwann an den Strand zu kommen. 23:00 Gute Nacht.

Pousada Beija Flor

Dienstag, 08.12.2015 - Manaus

Heute könnten wir ausschlafen. Doch durch unserer Fenster scheint ziemlich doll das Licht des Flures. Nicht in der gleiche Stärke, sondern es geht immer an und aus, und immer in unterschiedlichen Zeitabständen. Zum Glück habe ich eine zusätzliche Decke in meinem Rucksack und etwas Tape mit dem dem ich auch dieses Problem lösen kann. Es gibt einfach kein Problem, was man nicht mit etwas Tape lösen kann. Somit verschaffe ich uns nochmal 90 Minuten Schlaf. Ziel für heute ist der Fischmarkt und eine Tour durch das Theater. Wir lassen es ruhig angehen. Caras Magenkrämpfe beschäftigen sie immer noch, seit sieben Tagen rumort es da jetzt ohne Besserung und mit steigendem Druck. Voll motiviert ziehen wir los, endlich wieder in Ruhe unterwegs. Doch nach 30 Minuten tut sich etwas bei Caras Magenkrämpfen. Wir brauchen eine Toilette, schnell. Wieder einmal suchen wir eine gefühlte Ewigkeit und finden erst am Hafen die Rettung. Jetzt können wir weiter zu Fischmarkt der auf Grund der fortgeschrittenen Zeit ziemlich ausverkauft ist. Wir ziehen weiter zu einem Markt den wir auf der WC Suche gesehen haben, trinken ein paar Fruchtsäfte und kaufen eine Hängematte. Am Nachmittag gibt es eine Führung durch das Theater dann ziehen wir einfach noch etwas umher. Irgendetwas ist im Busch. Die Stadt wird immer voller und wir kommen an einem Platz vorbei, an dem eine Art Umzug vorbereitet wird. Eine Band spielt sich auf dem Anhänger eines LKW ein, und davor stellen sich Leite mit gleicher und Fahnen auf. Es scheint eine Art religiöser Umzug zu sein. Wir suchen uns ein gutes Plätzchen von dem wir etwas sehen können. Um 17:00 Uhr geht der Umzug los. Die Straßen sind so voll wie am Rosenmontag. Mehrere Gruppen mit Fahnen ziehen an uns vorbei, gefolgt von einer großen Mariastatur um die sich alles zu drehen scheint. Laut dröhnt wieder die Musik aus den Lautsprechern. Doch diesmal singen alle die Texte mit. Zwischendurch gibt es das Vater unser und weitere Gebete die die Menschen alle mitsprechen. Unheimlich viel Polizei ist unterwegs fällt uns auf, immer in Gruppen zu zehn man. An jeder Ecke Polizeifahrzeuge. Es werden immer mehr Menschen. Wir entschließen uns dazu zügig hier zu verschwinden, da wir auch auf die andere Seite der Straße müsse, und da dem Umzug der Mob folgt, wird da kein Durchkommen mehr sein. Wir schaffen es gerade noch vor der Menschenmasse und sind nach zehn Minuten wieder an unsrem Marktplatz. Hier ist von dem Treiben nichts mehr zu spüren. Wir gehen noch essen, trinken etwas und liegen dann dann nach einem entspannten und gemütlichem Tag im Bett.

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